Naturraum Gelbachtal

Bereits seit Jahrtausenden gräbt sich der Gelbach auf einer Länge von knapp 40 Kilometern seinen Weg durch die sanfte Hügellandschaft des südlichen Westerwaldes. Entstanden ist dabei ein malerisches Tal, das die Gesteinsschichten des Rheinischen Schiefergebirges durchschneidet. Deren Entstehung liegt weit zurück, sie haben ihren Ursprung vor allem in den Ablagerungen der warmen Ozeane des Devon-Zeitalters, als die Region noch am Grunde des Meeres lag. Erst im Zuge der Entstehung des Superkontinents Pangäa wurde das Gebiet durch gewaltige Erdkräfte zu hohen Bergen aufgefaltet, welche über hunderte von Millionen Jahren durch Erosion zum heutigen Mittelgebirge schrumpften. Hinzu kam der mittlerweile weitgehend erloschene Vulkanismus, der die Entstehungsgeschichte der Landschaft über lange Zeiträume prägte. Die turbulente Geologie der Region spiegelt sich in den abwechslungsreichen Lebensräumen des Gelbachtals wider: In einer Vielzahl unterschiedlicher Habitate findet eine Fülle von Tier- und Pflanzenarten ein Zuhause. Heute fließt der Gelbach durch den kühlen Schatten alter Hainsimsen-Buchenwälder und vorbei an sonnenbeschienenen Hängen mit wärmeliebender Vegetation. In der Talsenke treffen feuchte Wiesen auf wasserumspielte Erlenbrüche, während gerade am Unterlauf, bevor der Gelbach in die Lahn mündet, steile Flanken mit markanten Felsvorsprüngen das Tal prägen. 

Der Mensch hat diese Lebensräume mitgeprägt: Die besonders artenreichen Eichenwälder des unteren Gelbachs, die sich an den steinigen, warmen Fels klammern, wurden über Jahrhunderte als Niederwald gefördert, um Brennholz und Weinbergspfähle zu erhalten. Auch der Bergbau hinterließ seine Spuren und schuf erstaunliche Sonderhabitate. In den aufgegebenen Stollen verschlafen zahlreiche Fledermausarten die kalte Jahreszeit.

Auf der Abraumhalde der ehemals tiefsten Grube Deutschlands, der Leopoldine-Louise, hat sich hingegen eine hochspezialisierte, schwermetallresistente Lebensgemeinschaft aus Flechten und Moosen etabliert. Wer hier beim Wandern auf den Boden achtet, dem wird im Sommer das Aufleuchten blauer Flecken auffallen. Es sind wärmeliebende Ödlandschrecken, die beim Weghüpfen ihre blauen Flügel auffalten.

Die Wiesen am Talgrund stammen ebenfalls aus Menschenhand, hier schaut der majestätische Rotmilan gern auf seinen Streifzügen vorbei. In den dichten Wäldern schleichen Wildkatzen durchs Unterholz und ziehen im Schutz von umgefallenen Bäumen ihre Jungen groß. Dem aufmerksamen Beobachter wird auch der schimmernde Tanz der Prachtlibellen nicht entgehen, ausgeführt dicht über der Wasseroberfläche des Gelbachs. Wer genau hinschaut, wird feststellen, dass zwei unterschiedliche Arten dieser schönen Gattung den Bachverlauf unter sich aufteilen. Plötzlich kündigt eine Abfolge hoher Rufe den Eisvogel an! Dicht über der Wasseroberfläche rast er Sekunden später als blauer Schweif vorbei und landet an einer durch den Bach gegrabenen Steilwand. Hier setzt der Gelbach seine unermüdliche Umformung der Landschaft fort, so wie er es bereits seit Jahrtausenden tut. Ein Glück für den Eisvogel, denn in den steilen Prallhang des mäandrierenden Bachs kann er seine Brutröhre graben.

Hast du Lust bekommen, mehr über die bemerkenswerte Biodiversität des Gelbachtals zu erfahren? Zum Beispiel warum manche Schmetterlingsraupen einen großen Teil ihres Lebens „undercover“ verbringen und vom Gejagten zum Jäger werden? Warum manche Vögel buchstäblich „schwere Knochen“ haben? Oder welcher Lurch angeblich spontanen Haarausfall verursacht? Zwanzig Infotafeln erwarten dich entlang des GelbACHTrails und schärfen Ihren Blick für die facettenreiche Ökologie des Gelbachtals inmitten des Naturparks Nassau.

 

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